Geschichtsträchtige Pilgerpfade winden sich durch ganz Deutschland. Entlang vieler Strecken wurden in den letzten Jahren gepflegte Wander- und Radwege angelegt. Hunderte von Kilometern lassen sich nun pilgern, von Nord nach Süd und Ost nach West.
Besonders in Süd-Deutschland und Mittel-Deutschland gibt es landschaftlich und kulturhistorisch schöne Pilgerwege.
Info: www.moenchsweg.de
Der Birgittaweg führt von Stralsund nach Lüneburg und hat eine Länge von etwa 350 Kilometer. Der Birgittaweg gründet sich auf ein Teilstück des Pilgerweges, den Schwedens Nationalheilige Birgitta im Jahr 1341 zusammen mit ihrem Mann nach Santiago de Compostela auf einer Pilgerreise folgte. Im mittelalterlichen Kloster Tempzin machte Birgitta eine Rast. Auch heute noch werden in dieser Pilgerherberge Pilgergruppen liebevoll betreut.
Es gibt zwei ökumenische Pilgerwege. Einer führt von Loccum nach Volkenroda, ein weitere von Grölitz nach Vacha.
Der ökumenische Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda umfasst eine Strecke von etwa 300 km. Der im Jahre 2005 eröffnete Weg führt entlang der Weser, der Leine und der Unstrut. Er verläuft durch den mittelalterlichen Ortskern von Hameln, das durch die Legende vom Rattenfänger bekannt geworden ist. Der Weg führt vorbei am Zisterzienserkloster Amelungsborn und durch den Naturpark Solling, der an der Grenze zur ehemaligen DDR liegt. Der ökumenische Pilgerweg verbindet die ehemaligen Zisterzienserklöster von Loccum und Volkenroda, wobei allerdings wissenschaftlich nicht geklärt ist, ob tatsächlich Mönche auf dieser Strecke pilgerten.
Info: www.eflka.de/pilgerweg
Der zweite ökumenische Pilgerweg führt über eine Strecke von 420 km von Görlitz an der polnischen Grenze nach Vacha. Die Pilger durchwandern die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die historische „Via Regia“ eine alte Handelsstraße im mitteldeutschen Raum, ist die Grundlage dieses Pilgerwegs. Der Pilger kommt durch die Städte Bautzen, Leipzig, Naumburg, Erfurt, Gotha und Eisenach. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in Kirchen und Privatquartieren – gegen Spenden.
Info: www.oekumenischerpilgerweg.de
Die beiden Elisabethpfade führen nach Marburg zur dortigen Elisabethkirche. Der eine beginnt in Frankfurt am Main und ist 145 Kilometer lang, der andere startet in Eisenach und hat eine Länge von 190 Kilometern. Die Elisabethkirche beherbergt das Grabmal der ungarischen Königstochter Elisabeth von Thüringen, die von 1207 bis 1231 lebte. Bereits im Mittelalter war sie ein bedeutender Wallfahrtsort. Im Jahre 1235 wurde Elisabeth heiliggesprochen; man sagte ihr zahlreiche Wunder nach. Im gleichen Jahr begann man auch mit dem Bau der Kirche in Marburg.
Der Weg von Frankfurt nach Marburg führt in das Kloster Altenberg. Hier wuchs Elisabeths Tochter auf.
Weil sich im Jahr 2007 der Geburtstag der Heiligen Elisabeth zum 800. Mal jährte, wurde ein zweiter Elisabethweg von ihrem Wohnort Eisenach nach Marburg eröffnet.
An einem dritten Elisabethweg von Köln aus nach Marburg wird geplant.
Info: elisabethpfad.de
Der Pilgerweg Via Nova führt über 280 Kilometer vom niederbayrischen Kloster Metten zum Wolfgangsee in Oberösterreich. Auf diesem Weg kann man sich von ausgebildeten Wegbegleiterinnen begleiten lassen.
Info: www.pilgerweg-vianova.de
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