Pilgern auf dem Jakobsweg – eine Frage der Motivation
Pilgern findet seine Ursprünge in der Zeit, die weit vor dem Mittelalter liegt. Jerusalem ist in der christlichen Welt eines der ersten Pilgerziele gewesen. Pilgern nach Santiago de Compostela, also Pilgern auf dem Jakobsweg zum angeblichen Grab des heiligen Apostels Jakob hat sich erst in den letzten 1000 Jahren, also weit nach den Pilgerzügen nach Jerusalem, etabliert. Heute erlebt das Pilgern zur Kathedrale von Santiago de Comopostela und darüber hinaus, nach Finesterre, einen neuen Boom. Und zwar schon seit mehreren Jahren. Dabei stehen nicht mehr christliche Glaubensgründe im Vordergrund. Es sind die Suche nach dem eigenen Selbst und sportliche Motive, die die Pilger antreiben. Die meisten Pilger verbringen 10 Tage und 200 Streckenkilometer auf dem „Camino Francès“, dem bekanntesten der Jakobswege. Er führt durch Galicien von O Cebreiro bis nach Santiago di Compostela. Unterkunft auf der Wanderung bieten gegen eine kleine Gebühr und Vorzeigen des Pilgerpasses und Personalausweises die Pilgerherbergen, Albergues. Meist schläft man in einem großen Saal mit mehreren Doppelstockbetten. Es nächtigen Jung über Alt und Mann neben Frau unabhängig von Nationalität oder Religion. Hier mischt sich die spanische, englische, italienische, französische und deutsche Sprache. Ohrstöpsel zu tragen ist jedenfalls nicht verkehrt, wenn man nächtliche Ruhe möchte. In jeder Pilgerherberge kann man sich einen Stempel in seinen Pilgerpass machen lassen. (mehr …)