St.-Jean-Pied-de Port nach Orreaga / Roncesvalles

1. Etappe navarrischer Jakobsweg

Der Cisa-Pass von Frankreich nach Spanien kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits die römischen Legionen nutzen diesen Pass und auch Karl der Große schickte seine Soldaten über diesen Pyrenäenpass.

Puerto de IbanetaDer ursprüngliche Weg der Jakobspilger führt unmittelbar neben der Autostraße entlang, und zwar über den Puerto de Iabneta bzw. Col de Roncesvalles. Wer es ruhiger mag, der nimmt, wie wir, den Weg über den Cisa-Pass und folgt der Route Napoleon. Der große Franzose hatte diesen Weg für seinen Feldzug nach Süden anlegen lassen.

St.-Jean-Pied-de Port

Saint-Jean-Pied-de-Port

Startpunkt des Jakobswegs ist St.-Jean-Pied-de-Port, das man durch die Porte d’Espagne verabschiedet. Man folgt zunächst der Straße D 428 in Richtung des Dörfchens Hunto, das man nach einer guten Stunde erreicht hat. Jetzt verlässt man die Autostraße und folgt einem Feldweg nach links und trifft nach etwa einer Stunde wieder auf die Straße. Bald ist man dann am Refuge d’Orisson. Es steht dort, wo früher ein altes Pilgerhospiz seinen Dienst versah. Nach etwas mehr als 3 Stunden Gehzeit hat man die Marienstatue d’Orisson erreicht. Dort hält man sich rechts auf einer schmalen Straße abwärts in Richtung Arneguy. Nach 4,5 Stunden steht man vor dem Steinkreuz Thibault. Hier zweigt ein markiert Pfad nach rechts in die westlichen Hänge des Pic Leizar-Atheka und weiter zum Col de Bentarte.

Kloster von Roncesvalles
Der Weg verläuft nun direkt auf der spanisch-französischen Grenze, überquert sie an einer Weggabelung. Bis hierher sind es 5 Stunden Fußmarsch. Hier sind wir auch gleich am Rolandsbrunnen, der Fuente de Roldan. Auf einem Fahrweg geht es nun über Almen und durch Wald. Man passiert die Ruinen einer Kapelle und kommt dann zum Alto de Intzondorre und östlich unterhalb des Mendi Chipi, einem 1500 m hohen Berg, erreichen wir den Alto de Lepoeder, den Cisa-Pass nach etwas mehr als 6 Stunden. Hier trifft man wieder auf Asphalt. Man verlässt ihn bald auf der rechten Seite und nimmt die Abkürzung zum Ibaneta Pass, den man nach 7,5 Stunden erreicht hat. Sein französischer Name ist Col de Roncesvaux. Hier findet man ein Rolandsdenkmal und eine kleine Kirche. Im Jahre 1071 war hier die Abtei San Salvador, ein Kloster direkt auf der Passhöhe, bereits errichtet, denn in jenem Jahr wurde es bereits urkundlich erwähnt. Viele Pilger nehmen hier ein paar Zweige zur Hand und formen daraus ein Kreuz. Wir sehen viele davon. – Der Weiterweg geht über eine Wiese bergab und nach 8 Stunden hat man die Abtei von Roncesvalles / Orreaga erreicht. Das Kloster Roncesvalles wurde im Jahr 1132 gegründet. Damit waren der Niedergang und die Auflösung der Abtei San Salvador auf dem Ibaneta-Pass vorgezeichnet. Schon zu jener Zeit war ein Pilgerhospiz angegliedert. Aus der Gründungszeit ist lediglich die Capilla Sancti Spiritus erhalten geblieben. Die gotische Abteikirche beherbergt das Gnadenbild der Mutter Gottes unter einem Baldachin über dem Hauptaltar. Das Kloster ist auch die letzte Ruhestätte des navarrischen Königs Sancho VII. Im alten Pilgerhospiz aus dem 17. Jahrhundert unterhalb der Abtei findet man heute die Information. Hier kann man Material über das Kloster erhalten. Es kann besichtigt werden.

Pilgerherbergen und Unterkünfte der 1. Etappe des navarrischen Jakobsweges in Spanien

St.-Jean-Pied-de-Port

Refuge Vielle Navarre / Accueil Pelerin: Diese Pilgerherberge liegt in der Rue de la Citadelle 39. Träger ist die Pilgervereinigung Association des Amis de Saint-Jacques des Pyrenees Atlantiques. Sie hat das ganze Jahr über geöffnet. Einlass bekommt man von 7.30 bis 22.00 Uhr. Die Übernachtung kostet 10 Euro. Man kann sich selbst versorgen. Wer noch keinen Pilgerausweis hat, kann sich hier einen für 3 Euro ausstellen lassen. Insgesamt sind 18 Nächtigungsplätze vorhanden. Tel: 0559 370509.
Refuge L’Esprit du Chemin: Diese private Pilgerherberge liegt an der Rue de la Chapelle 40. Sie hat von Karmontag bis September geöffnet. Es gibt 18 Plätze. Man sollte reservieren. Die Übernachtung kostet 14 Euro. Man kann Frühstück und Abendessen gegen Aufpreis erhalten.
Le Chemin vers l’Etoiele: Diese Privatherberge liegt in der rue d’Espagne 21 und hat das ganze Jahr über geöffnet. Es sind ebenfalls 18 Plätze vorhanden. Übernachtung mit Frühstück ist für 16 Euro zu haben. Eine Reservierung ist erwünscht. Man kann sich selbst verpflegen. Tel: 0559 372071.
Hotel Les Ramparts: Das Hotel liegt am Place Floquet 16 und bietet Doppelzimmer für etwa 50 Euro an. Es ist von Februar bis Oktober geöffnet. Tel: 0559 371379.

Hunto / Hountto

Auberge Orisson: Die private Pilgerherberge ist unter der Anschrift Uhart-Cize erreichbar. Sie liegt knapp 3 Kilometer hinter Hunto und hat von März bis Oktober geöffnet. Es stehen 18 Plätze zur Verfügung. Die Übernachtung kostet 16 Euro. Eine Reservierung ist erwünscht. Tel: 0681 497956.
Gite d’Etappe Ferme Ithurburia: Es handelt sich um eine private Herberge auf einem Bauernhof. Übernachtet man im Schlafsaal, so bezahlt man 15 Euro. Die Übernachtung im Doppelzimmer oder Einzelzimmer ist teurer und kostet 45 bzw. 37 Euro. Die Unterkunft ist das ganze Jahr über verfügbar. Tel: 0559 371117.

Valcarlos/Luzaide

Albergue Valcarlos / Luzaide: Es handelt sich um eine Gemeindeherberge. Sie liegt an der Plaza de Santiago am Rathaus. Geöffnet ist sie das ganze Jahr über. Einlass bekommt man von 8.00 bis 15.00 Uhr. An Wochenenden wird ein Schlüssel zur Verfügung gestellt. Den Ort erfährt man über einen Aushang. Tel: 948 790117.

Roncesvalles / Orreaga

Albergue de la Real Colegiata de Roncesvalles: Die Klosterherberge im Klosterbereich liegt in der Calle de Francia und ist das ganze Jahr über geöffnet. Einlass erhält man von 16.00 bis 22.00 Uhr. Die Übernachtung kostet 6 Euro. Es stehen über 100 Plätze zur Verfügung, in den Wintermonaten allerdings nur 18. Es gibt hier nur die reine Übernachtungsmöglichkeit. Will man einen Pilgerpass erhalten, so muss man sich in das Pilgerbüro in der Kirche begeben. Tel: 948 760000.
Jugendherberge: Die Jugendherberge befindet sich ebenfalls auf dem Klostergelände. Sie ist ganzjährig geöffnet. Für eine Übernachtung zahlt man 10 Euro. Tel: 948 760302.
Hostal Casa Sabina: Dieses Hotel liegt an der Ctra. a Francia. Für ein Doppelzimmer bezahlt man 50 Euro. Das Hotel ist ganzjährig geöffnet. Tel: 948 760012.